Gemüseblätter – ein übersehener Schatz
Wo Pflanzen sind, da gibt es auch Blätter – das gilt ebenso für viele Gemüsesorten, die in unserem EDEKA Nils Meyer angeboten werden. Kohlrabi, Radieschen oder Möhren kennt jeder. Doch während die Knollen oder Rüben selbstverständlich Beachtung finden, fristet ihr Grün ein Schattendasein. Dabei hätte es das Gegenteil verdient.


Wegwerfen oder besser verwerten?
Häufig werden die Blätter schon im Markt entfernt. Manchmal landen sie wieder in der Auslage, manchmal in einer Box für Tierfutter. Praktische Gründe spielen hier eine Rolle: zum einen wiegt das Gemüse weniger zum anderen ist der Transport sauberer. Spätestens aber daheim wandert das Grün vieler Sorten dann in die Biotonne oder auf den Kompost. Ein unnötiger Schritt, denn die Blätter lassen sich genauso gut in der Küche einsetzen – und essen.
Mehr als nur Resteverwertung
Das Laub von Gemüse nicht einfach zu entsorgen, ist nicht nur nachhaltig, sondern auch richtig sinnvoll. Blätter von Kohlrabi oder Roter Bete sind reich an wertvollen Inhaltsstoffen, teilweise sogar konzentrierter als es in der Knolle selbst der Fall ist. Auch geschmacklich können sie mithalten. Die Verbraucherzentrale Bayern betont beispielsweise: „In frischen, jungen Kohlrabiblättern steckt fast doppelt so viel Vitamin C wie in den Knollen. Auch die Stiele und Blätter der roten Bete enthalten mehr Vitamine und Mineralstoffe als die Rüben. Sie besitzen einen kräftigen Geschmack und eignen sich gut als appetitanregende Vorspeise.“

Sechs Beispiele für genießbare Gemüseblätter
Möhren

Das Grün der Möhre erinnert im Geschmack an Petersilie. Da es auch roh gegessen werden kann, eignet es sich für Salate oder als Basis für ein würziges Pesto.
Rote Bete

Die Blätter sind mild mit einer leicht erdigen Note. Fein gehackt geben sie Suppen – etwa aus Kartoffeln oder Ingwer – eine interessante Nuance.
Kohlrabi

Frische, junge Blätter lassen sich roh genießen und etwa über einen Auflauf streuen. Ältere Blätter schmecken gekocht und erinnern an Spinat.
Radieschen

Ihr Grün überrascht mit einer pikanten, würzigen Schärfe. Es verleiht Salaten Frische und einen kleinen Kick.
Fenchel

Die grünen Triebe des Fenchels duften und schmecken nach Anis. Sie passen nicht nur zu herzhaften Gerichten, sondern auch zu süßen Komponenten wie Fruchtkompotts.
Brokkoli

Die Blätter sind geschmacklich milder als die Röschen, ergänzen aber hervorragend jedes Brokkoligericht. Außerdem eignen sie sich, ähnlich wie Möhrengrün, für Pesto.
Blumenkohl
Die Blätter besitzen ein feines, nussiges Aroma. Die festeren Exemplare lassen sich mariniert und im Ofen gebacken zu einem knusprigen Snack verwandeln.

Nicht jedes Blatt ist genießbar
So vielfältig das kulinarische Potenzial von Gemüseblättern auch ist, Vorsicht ist dennoch geboten. Manche Sorten besitzen ungenießbare oder sogar giftige Blätter. Dazu zählen Tomate, Kartoffel, Rhabarber und Gurke. Diese enthalten Stoffe wie Solanin, Oxalsäure oder Alkaloide, die für den Menschen schädlich sein können.
Rezeptideen mit Gemüsegrün
Rezeptidee 1: Pesto aus Möhrenblättern

Zutaten
- 250 g Möhrengrün • 2 EL frische Kräuter nach Wahl • 1 Knoblauchzehe • 150 g Sonnenblumenkerne • 100 ml Olivenöl • Saft einer Zitrone • Salz und Pfeffer
Zubereitung
- Blätter und Kräuter gründlich waschen und trocken schütteln.
- Knoblauch und Kerne grob hacken.
- Kräuter, Kerne und Knoblauch mit Olivenöl pürieren, nach und nach die Blätter hinzufügen.
- Zitronensaft unterrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken und kurz nachpürieren.
- Nach Bedarf nachwürzen.
Rezeptidee 2: Chips aus Blumenkohlblättern
Zutaten
Blätter von 1 Blumenkohlkopf (gewaschen, trocken getupft) • 2–3 EL Olivenöl • 1 TL Salz • nach Geschmack: Pfeffer, Paprikapulver, Knoblauchpulver oder Chiliflocken

Zubereitung
- Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen.
- Die Blumenkohlblätter in mundgerechte Stücke schneiden, dickere Blattrippen können entfernt oder dünner geschnitten werden.
- Blätter in eine Schüssel geben, mit Öl und Gewürzen vermengen und gut durchmischen, sodass alles gleichmäßig überzogen ist.
- Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Die Blätter sollten möglichst nebeneinander liegen und sich nicht überlappen, damit sie gleichmäßig knusprig werden.
- Für etwa 10–15 Minuten backen, bis die Blätter knusprig und leicht gebräunt sind. Dabei gegen Ende aufpassen, da sie schnell verbrennen können.
- Kurz abkühlen lassen und sofort genießen.
Tipp: Am besten gleich frisch essen, da die Chips beim Aufbewahren schnell wieder weich werden.
